Kalifornien

Artikel Alcatraz

Amerikas berüchtigtstes Gefängnis

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Alcatraz
Eingefügt: 10.08.2023
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
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Alcatraz ist eine kleine Insel in der Bucht von San Francisco, die als Gefängnis für die schlimmsten Kriminellen der Vereinigten Staaten bekannt ist. Aufgrund seiner Berühmtheit kam dieses Gefängnis auch in mehreren bekannten Filmen vor.

In der Mitte der Insel wurde 1910–1912 an der Stelle neben einer Festung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ein weitläufiges Gebäude errichtet, das als Militärgefängnis diente. 1934 wurde das Gefängnis vom Federal Bureau of Prisons übernommen, erneut umgebaut und anschließend in ein Hochsicherheit­sgefängnis umgewandelt. Hier waren die gefährlichsten Kriminellen des Landes untergebracht. Das Gefängnis war für seine strenge Disziplin und seine harten Bedingungen bekannt. Die Gefangenen waren von der Außenwelt isoliert und standen unter ständiger Überwachung

Das Gefängnis war bis 1963 in Betrieb und in dieser Zeit durchliefen es über 1.500 Gefangene. Zu den berühmtesten Insassen von Alcatraz gehörten Al Capone, Robert „Birdman“ Stroud und George „Machine Gun“ Kelly.

Ein Rundgang durch das berühmte Gefängnis

Heute ist Alcatraz eine Touristenattraktion und wird jedes Jahr von Millionen Menschen besucht. Das Gefängnis ist täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und trotz der Eintrittsgebühr von 45 US-Dollar ist die Nachfrage so groß, dass Eintrittskarten im Voraus reserviert werden müssen.
Die Fahrt nach Alcatraz beginnt am Pier Nummer 33, wo sich das Hafenterminal befindet. Von dort aus werden die Besucher per Boot zur Insel transportiert. Die Kreuzfahrt ist weniger als drei Kilometer lang und dauert etwa 15 Minuten. Nach der Ankunft auf der Insel können Touristen frei um die Insel herumlaufen und das Gefängnis und den gesamten Campus besichtigen. Individuelle Audioguides vermitteln ihnen einen guten Einblick in das Leben auf der Insel. Es ist eine großartige Möglichkeit, etwas über die Geschichte des Gefängnisses und das Leben der Gefangenen und Wärter zu erfahren.
In Alcatraz herrschte ein sehr strenges Regime, das mit harten Strafen durchgesetzt wurde, und viele Gefangene verglichen ihren Aufenthalt hier mit der Hölle. Im amerikanischen Gefängnissystem lautete das Motto: „Brich das Gesetz und du gehst ins Gefängnis, brich das Gefängnisgesetz und du gehst nach Alcatraz!“ Gefangene hatten Anspruch auf Nahrung, Kleidung, Unterkunft und medizinische Versorgung. Alles andere galt als Privileg, das sie sich verdienen mussten.

Ein Rundgang durch das berühmte Gefängnis
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Ein großes Gefängnisgebäude

Das Hauptgebäude des Gefängnisses besteht aus vier Zellenblöcken, einem Speisesaal, einer Küche, einem Kontrollraum, Büros der Aufseher, einem Besucherraum, einer Bibliothek und anderen Nebenräumen. Die Zellen waren in drei Stockwerken übereinander angeordnet. Im Keller befanden sich Duschen, Umkleideräume und Lagerräume, im Obergeschoss befand sich ein Gefängniskran­kenhaus. Insgesamt gab es 336 Zellen, die jedoch nie alle besetzt waren. Die durchschnittliche Zahl der Gefangenen betrug 260.
Sie können die meisten Räumlichkeiten frei betreten, sich die Verdolmetschung über geliehene Kopfhörer anhören und sogar mehrere Gefängniszellen betreten.

Ein großes Gefängnisgebäude
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
Kleine Zellen
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Kleine Zellen

Aus Sicherheitsgründen wurden die Zellen so gebaut, dass keine von ihnen an die Außenwand angrenzte. Jede Zelle war nur für einen Gefangenen vorgesehen und hatte eine Größe von 2,7 × 1,5 Metern. Der gesamte vordere Teil zum Korridor war ohne Wand, nur durch ein massives Gitter abgeschlossen. Ein einfaches Bett wurde so aufgestellt, dass das Kopfteil direkt neben den Gitterstäben lag, so dass die Gefangenen auch nachts gut kontrolliert werden konnten. Neben dem Bett stand ein kleiner Tisch mit Sitzgelegenheit und an der Rückwand befand sich eine Toilette mit Waschbecken und Regalen. Auch hier gab es einen kleinen Lüftungsschacht, der jedoch den starken Geruch der mit Meerwasser gespülten Toilette nicht verhindern konnte.

Esszimmer

Am nordwestlichen Ende des Gebäudes befindet sich ein Esszimmer mit Küche. Der große Speisesaal war einer der wenigen Orte, an denen sich die Häftlinge treffen konnten. Interessanterweise soll die Qualität des Essens hier sehr gut gewesen sein und die Gefangenen durften so viel essen, wie sie wollten. Es hieß, es handele sich um die Verhinderung eines Aufstands im Gefängnis. Dennoch konnten Unruhen nicht immer verhindert werden. Dabei wurden sogar mehrere Wachen getötet.
Dreimal am Tag wurde Essen serviert, und am Ende jeder 20-minütigen Mahlzeit wurden in der Kantine Gabeln, Löffel und Messer auf dem Tisch ausgelegt und sorgfältig gezählt, um sicherzustellen, dass nichts als potenzielle Waffe mitgenommen wurde. Die Kantine war aus Sicherheitsgründen ein riskanter Ort, daher waren an der Decke Tränengastanks angebracht, die per Fernbedienung aktiviert werden konnten, wenn die Gefangenen randalierten oder versuchten zu fliehen. Aus Sicherheitsgründen wurde vor dem Speisesaal ein Metalldetektor angebracht.
An der Wand ist noch die Frühstückskarte vom 21. März 1963 zu sehen, dem Tag, an dem das Gefängnis geschlossen wurde und die letzten Häftlinge in andere Einrichtungen verbracht wurden. Auf der Speisekarte standen Müsli, gedünstetes Vollkornweizen, Rührei, Milch, gedünstetes Obst, Toast, Brot und Butter. Es gab Tische und Bänke für jeweils sechs Personen. Heutzutage werden diese jedoch durch eine Ausstellung mit Fotografien und Geschichten der berühmtesten Gefangenen ersetzt.

Esszimmer
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
Gefängnisausbrüche
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Gefängnisausbrüche

Das Gefängnis lag auf einer Insel mitten im kalten Wasser der San Francisco Bay und war kaum zu entkommen. Dennoch haben es insgesamt 34 Wagemutige versucht. Zwei davon sogar zweimal. Über das Schicksal von fünf von ihnen ist nichts bekannt, es wird angenommen, dass sie ertrunken sind. Die anderen wurden alle erwischt.
Ein Teil der Ausstellung ist der kuriosen Fluchtmethode der drei Gefangenen gewidmet. In der Nacht des 11. Juni 1962 platzierten drei Häftlinge Papiermodelle von Köpfen in ihren Zellen, krochen durch aus den Zellen gegrabene Löcher in den Lüftungsschacht, kletterten auf das Dach und stiegen durch den Schornstein vor dem Gefängnisgebäude hinab. Von dort krochen sie an Land. Hier setzten sie ein provisorisches Floß, das sie aus Gummi-Regenmänteln gebastelt hatten, aufs Wasser und setzten die Segel. Sie wurden seitdem nicht mehr gesehen. Ein besonderer Teil der Ausstellung ist dieser Flucht gewidmet und bietet die Möglichkeit, die Zellen der Flüchtlinge mit Modellen von Köpfen und Löchern in den Wänden zu besichtigen.

Ein riesiges Möwennest

Am Südhang der Insel befindet sich ein ehemaliger Schauhof, heute ein weitläufiger Nistplatz für Vögel, die dank der Abwesenheit von Raubtieren ein ungestörtes Paradies vorfinden. Es ist die Heimat einer der größten Möwenkolonien an der Küste Nordkaliforniens.

Ein riesiges Möwennest
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Indische Besetzung der Insel

Über dem Hafen ist ein riesiges handgekritzeltes Schild mit der Aufschrift „Indian Land“ zu sehen. Es ist eine Erinnerung an eine interessante Episode in der Geschichte der Insel. Im November 1969 besetzte eine Gruppe Indianer die Insel und stellte zahlreiche Forderungen an die Regierung. Die Indianer gehörten unterschiedlichen Stämmen an und hatten unterschiedliche Ansprüche. Einige forderten die Rückgabe der Insel Alcatraz, die in der Vergangenheit traditionelles Territorium der amerikanischen Ureinwohner war. Andere forderten das Recht auf Selbstbestimmung und die Rückgabe anderer Indianergebiete. Inder forderten außerdem ein Ende der Diskriminierung von Indern durch die US-Regierung. Die indische Besetzung von Alcatraz dauerte 19 Monate und wurde erst nach dem Eingreifen der Polizei beendet.

Indische Besetzung der Insel
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
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