Die Kirche, in der die Reformation begann

Im westlichsten Teil der Altstadt von Wittenberg (Lutherstadt Wittenberg) befindet sich die spätgotische Schlosskirche. Aufgrund ihrer Rolle in der deutschen Reformation und im Leben Martin Luthers, der hier predigte, wird die Kirche auch „Kirche der Reformation“ genannt. Hier wirkte Martin Luther, dessen Ideen die Grundfesten des damaligen Christentums erschütterten und die religiöse Landkarte Europas für immer veränderten.
Seit 1996 steht die Kirche gemeinsam mit weiteren Bauwerken unter dem gemeinsamen Titel „Lutherdenkmäler in Eisleben und Wittenberg“ auf der UNESCO-Welterbeliste.
Schlosskirche
Die Schlosskirche ist eines der wichtigsten Symbole der Reformation. In der Schlosskirche äußerte Luther öffentlich seine Ansichten und leitete symbolisch eine Neuausrichtung des Christentums ein.
Der Überlieferung nach schlug Martin Luther am 31. Oktober 1517 an die Tür dieser Kirche seine 95 Thesen gegen den Ablass und begründete damit die Reformation.

Kircheninnenraum
Zwischen 1490 und 1511 wurde die Kirche zu einer Predigtkirche im spätgotischen Stil umgebaut.


Martin Luther
Wittenberg wurde Luthers Heimat und Hauptschauplatz seines reformatorischen Wirkens. Als Professor für Theologie an der örtlichen Universität äußerte Luther zunehmend Kritik an den Praktiken der katholischen Kirche seiner Zeit, insbesondere am Ablasshandel.
Martin Luthers Grab
In der Kirche befinden sich Luthers Grab sowie das Grab seines engen Mitarbeiters Philipp Melanchthon.

Die berühmten Kirchentüren
Am 31. Oktober 1517 schlug er seine 95 Thesen, die er in lateinischer Sprache verfasste, an diese Türen. Diese Holztüren wurden 1760 bei einem Brand zerstört. 1858 ließ der preußische König Friedrich Wilhelm IV. sie restaurieren. Um diese Bronzetüren herzustellen, auf denen Luthers Thesen abgebildet sind. Diese sind heute ein begehrtes Denkmal.

Luthers Thesen
Luthers 95 Thesen, deren zentrales Thema die Kritik am Ablasshandel war, waren ursprünglich nicht als revolutionäres Manifest gedacht. Luther wollte eine theologische Diskussion über Reue, Vergebung und die Autorität des Papstes eröffnen. Dank der Erfindung des Buchdrucks verbreiteten sich die Thesen jedoch rasch in ganz Deutschland und lösten eine breite öffentliche Debatte aus. Sie wurden zum Katalysator der Reformation und legten den Grundstein für ein neues Verständnis des Christentums.

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