Artikel Husinec

Mitten im Ort steht ein Stadthaus mit der bezeichnenden Hausnummer 36. Der Überlieferung nach wurde hier um 1370 der Priester und Prediger Jan Hus geboren. Das Haus gehört zusammen mit dem Nachbarhaus Nr. 37 steht seit 1963 als Kulturdenkmal und seit 1978 als nationales Kulturdenkmal unter Schutz.

In der ersten schriftlichen Erwähnung aus dem Jahr 1633 heißt es, dass die Einwohner von Husinac Hus‘ Geburtshaus zeigen, aus dem sie Splitter schnitten, um Zahnschmerzen zu lindern. Auch im 18. Jahrhundert wird erwähnt, dass das Haus besucht wird und der Überlieferung zufolge als Hus‘ Geburtsort angegeben wird. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude verstaatlicht. 1952 wurde im Haus das Denkmal für Meister Jan Hus enthüllt. 1991 modifizierte das Stadtamt die Ausstellung ideologischer Verwerfungen und erweiterte sie um eine Gedenkhalle. Im Jahr 2010 wurden die Gebäude von der Tschechoslowa­kischen Hussitischen Kirche erworben und auf der Grundlage eines Pachtvertrags für die Dauer von fünfzig Jahren in ihre Verwaltung überführt.

In den Jahren 2014–2015 führte die Tschechoslowakische Hussitische Kirche mit staatlicher Unterstützung eine vollständige Rekonstruktion der Räumlichkeiten durch. Das Meister-Jan-Hus-Zentrum wurde 2015 anlässlich des 600. Jahrestages der Verbrennung des Meisters auf dem Scheiterhaufen eröffnet. Es umfasst zwei bestehende Stadthäuser (Nr. 36 und 37) und dient hauptsächlich kulturellen und pädagogischen Zwecken.

Teil des Meister-Jan-Hus-Zentrums ist eine Ausstellung im Inneren der Häuser, die der Zeit, dem Leben, dem Werk, der Tradition und dem Erbe des tschechischen Reformators gewidmet ist. Ein Teil der Ausstellungen ist auch den Vorgängern und Nachfolgern von Jan Hus gewidmet.

In der umfangreichen Ausstellung können sich die Besucher unter anderem mit Hilfe moderner Multimedia-Tools detailliert über das Leben und Werk von Meister Jan Hus informieren.

Im rekonstruierten Innenraum präsentiert eine Ausstellung Hus' Ausbildung, sein Wirken in Prag an der Universität und in der Bethlehemskapelle, sein Exil, seine Reise nach Konstanz, seine Anhörung vor dem Konzil und sein Lebensende auf dem Scheiterhaufen in Konstanz.

Der Höhepunkt der Tour ist Hus‘ Zimmer.

Hinter den Häusern befindet sich ein angelegter Garten, in dem neben mehreren Statuen auch ein Amphitheater angelegt wurde.