Eine mittelalterliche Goldgräberstadt mit einem authentischen Platz
Etwa 35 km nordwestlich von Pilsen liegt die Stadt Úterý. Der ungewöhnliche Name der Stadt leitet sich vom Namen des Tages ab, an dem hier der Markt stattfand. Die ursprüngliche Siedlung Utérý wurde im 11. Jahrhundert von deutschen Bergleuten gegründet, die in der Gegend Gold abbauten
Dank ihrer Abgeschiedenheit und der schlechten Verkehrsanbindung hat die Stadt ihren antiken Charakter weitgehend bewahrt. Besonders deutlich wird dies auf dem Platz, der fast wie aus einem Märchen wirkt. Es ist mit Katzenköpfen gepflastert und verfügt über ein Renaissance-Rathaus und mehrere Fachwerkhäuser.
Aufgrund seiner reizvollen Natur ist Utéry bei Filmemachern beliebt, beispielsweise wurde hier die beliebte Fernsehserie „Wild Land“ gedreht.
Malerischer Platz
Der Platz mit den Bürgerhäusern und dem Renaissance-Rathaus wird jeden Besucher auf den ersten Blick beeindrucken. Auf den ersten Blick haben die antik wirkenden Häuser auf dem Platz tatsächlich mittelalterliche Kerne. Die Stadt diente als Marktdorf und auf diesem Platz fanden wöchentliche Dienstagsmärkte statt, die der Stadt ihren Namen gaben.
Aus architektonischer Sicht ist der Platz der wertvollste Teil der Stadt. Insgesamt gibt es elf denkmalgeschützte Gebäude – neun Häuser, eine Pestsäule und einen Barockbrunnen.
Denkmalgeschützte Häuser
Einige Häuser haben ihr ursprüngliches Aussehen aus dem Jahr 1694 bewahrt, als die Stadt nach einem Brand wieder aufgebaut wurde. Bei vielen Häusern sind der gotische Kern und die Keller erhalten. Ein typisches Element sind die Mázhäuser – Durchgänge, in denen die Bürger Geschäfte oder Handwerksbetriebe betrieben.
Wiederaufbau von Häusern
Die Häuser sind überwiegend behutsam rekonstruiert. An manchen wird noch gearbeitet und wie wir sehen können, sind Sammlungen im Gange, um sie zu reparieren.
Renaissance-Rathaus
Das Rathaus stammt aus dem Jahr 1561 und sein Renaissance-Grundriss mit Fachwerkboden und hohem Satteldach ist noch heute sichtbar. Seine heutige Form erhielt es nach einem Brand im Jahr 1694. Eine Generalsanierung erfolgte jedoch erst in den Jahren 1992–1993, bei der die bemalte Renaissancedecke freigelegt wurde. Heute ist das Rathaus Sitz des Gemeindeamtes und der Post.
Brunnen
Der Brunnen wurde erstmals 1635 urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er aus Holz, wurde aber um 1800 durch einen Steinbrunnen ersetzt. Der quadratische Steinbrunnen wurde 1994 komplett restauriert.
Eine Säule mit einer Statue der Jungfrau Maria
Die Mitte des Platzes ist mit der Mariensäule geschmückt, die die Stadt zwischen 1728 und 1731 erbaut hat. Die zentrale Marienstatue wurde von den Brüdern Franz und Michl Stilp aus Cheb geschaffen. Statuen der Heiligen St. Vojtěch, Florián und Šebestián sind das Werk des Dienstagsbildhauers Johann Josef Stern
Geburtsort des Gründers von Marienbad
Am 29. Dezember 1779 wurde Kašpar Prokop Reitenberger (1779–1860), späterer Abt von Tepel und Gründer von Marienbad, im gelben Haus Nr. 92 am Platz geboren. Besucher von Marienbad können seine Statue an der Singenden Fontäne auf der Marienbader Kolonnade besichtigen. Am Dienstag wird ihm mit einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus gedacht.
Haus „An der Münze“
In der Gegend wurde Gold abgebaut, die Existenz einer Münzstätte ist jedoch nicht nachgewiesen. Das Barockhaus mit Mansarddach „U mincovny“ ist eines der ältesten Häuser im Dorf. Der ursprüngliche Grundriss ist ohne wesentliche Änderungen erhalten geblieben.
Kirche St. Johannes der Täufer
Die ursprüngliche Kirche St. Die von Johannes dem Täufer erbaute Kirche wurde um 1200 erbaut, vermutlich aus Holz und durch eine Mauer und einen Wassergraben geschützt. Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1694 brannte die Kirche ab und wurde 1698 nach dem Entwurf von Kryštof Diezenhofer wieder aufgebaut. Die Kirche beeindruckt durch ihren ungewöhnlichen ovalen Grundriss und ihre Lage auf einem Hügel über der Stadt.
Kapelle und Treppe zur Kirche
An der Treppe zur Kirche befindet sich eine Nischenkapelle der Todesängste, in der früher ein Totenkruzifix aufgehängt war.
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