Eine Kirche mit außergewöhnlicher Architektur und einer Geschichte
In der kleinen Siedlung Neratov, etwa 8 km nordöstlich von Rokytnica im Adlergebirge, direkt an der Grenze zu Polen, befindet sich eine ungewöhnliche Bergsiedlung, die von einer ungewöhnlichen Kirche dominiert wird. Es ist die restaurierte Kirche Mariä Himmelfahrt, die mit ihrem einzigartigen Glasdach und der Geschichte ihrer Restaurierung außergewöhnlich ist. Die Kirche und die angrenzende Siedlung blühen derzeit und ziehen nicht nur Pilger und Gläubige, sondern auch Touristen an.
Seit 1992 ist die Kirche als Kulturdenkmal der Tschechischen Republik geschützt.
Eine bewegende Geschichte
Die barocke Kirche stammt aus den Jahren 1723–1733 und ersetzte nach und nach die ursprüngliche Holzkirche. Die Kirche brannte am Ende des Zweiten Weltkriegs nieder, als sie von einer Panzerabwehrrakete eines Soldaten der Roten Armee getroffen wurde. Der Brand zerstörte das Dach, die Holztreppe, das Uhrwerk und die Glocke. Der Rumpf der Kirche verfiel nach und nach, die durchnässten Gewölbe stürzten nach und nach ein und die Kirche wurde mehrmals zum Abriss vorgeschlagen.
Nach 1990 werden die Kirche und ihre Umgebung schrittweise restauriert. Zunächst wurden die Trümmer beseitigt und die Wallfahrtstradition wiederhergestellt. Gottesdienste begannen unter „offenem Himmel“ abgehalten zu werden. Im Juni 1992 wurde die Kirche in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen und wird seit Beginn des 21. Jahrhunderts renoviert, wobei sie unter anderem teilweise mit einem Glasdach gedeckt wurde.
Anspruchsvolle Restaurierung der Kirche
Die Restaurierung der Kirche wird von der römisch-katholischen Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit dem „Neratov-Verein“ durchgeführt. Der Verein hilft Menschen mit Behinderungen und beteiligt sich gemeinsam mit ihnen an der Wiederherstellung des Wallfahrtsortes und der Rückkehr des Lebens in das einst vertriebene Dorf.
Die treibende Kraft hinter der Wiederherstellung der Kirche und des Lebens im Dorf ist der örtliche Pfarrer Josef Suchár.
Einfaches Interieur
Die Kirche ist 48 m lang, 19 m breit und 20 m hoch. Interessant ist, dass die Fassade nach Süden und der Chor nach Norden ausgerichtet ist. Der Innenraum ist sehr schlicht, aber umso beeindruckender.
Die unkonventionelle Architektur und die friedliche Atmosphäre bieten ein einzigartiges Erlebnis. Das Glasdach ermöglicht die Beobachtung des Himmels und bringt ausreichend Tageslicht in die Kirche.
Die Kirche ist nie geschlossen, sie kann jederzeit besichtigt werden.
Glasdach
Seit 1957, als ihr Gewölbe einstürzte, ist die Kirche ohne Dach. In den Jahren 2006 – 2008 wurde die Kirche nach dem Entwurf von Jiří Starý und Petr Dostál mit einem Glasdach gedeckt. Das Glasdach in Form eines Kreuzes erlangte bald große Berühmtheit. Die Idee des Glasdaches, das der Kirche ihre Einzigartigkeit verleiht, stammt von Pfarrer Josef Suchár.
Komplexe Dachkonstruktion
Nachdem Sie unter das Dach der Kirche geklettert sind, können Sie das Gewölbe und das ausgeklügelte System zur Befestigung des Gewölbes und der Fensterkonstruktionen aus nächster Nähe bewundern.
Spirituelle Dimension
Dank der postrevolutionären Restaurierung wurde die Kirche zu einem Ort der Versöhnung und Hoffnung und zu einem Raum für spirituelle Begegnungen mit Gott und den Menschen. Die Geschichte der Kirche beweist, dass Liebe, Glaube und Hoffnung Großes bewirken können, wie zum Beispiel den Wiederaufbau einer Kirche aus Ruinen. Darüber hinaus fanden viele Menschen mit geistiger Behinderung in der wiederaufgebauten Siedlung ein Zuhause.
Am 14. August 2011 wurde die Kirche in die Wallfahrtsstätte der Diözese Hradec Králové aufgenommen.
Nerat-Kreuz
An der rechten Seite des Kirchenschiffs hängt ein 3,5 m hohes hölzernes Nerat-Kreuz. Es erinnert an die ersten erneuten Gottesdienste in der verschneiten Ruine der ausgebrannten Kirche Anfang der 1990er Jahre.
Stuhl
Den Besuchern stehen moderne Stühle zur Verfügung. Diese waren Spendern und Spendern gewidmet, deren Namen auf den Rückenlehnen vermerkt sind. Unter anderem finden wir hier den Namen von Kardinal Dominik Duka.
Meditationsraum
Am höchsten zugänglichen Punkt der Kirche befindet sich ein frei zugänglicher kleiner Meditationsraum. Es wird dominiert von der Holzkonstruktion der neu errichteten Turmbergwerke.
Spenden und Beiträge
Für den Eintritt in die Kirche wird kein Eintritt erhoben, eine Spende oder Zuwendung ist jedoch möglich. Spenden von Besuchern sind eine wichtige Einnahmequelle für die laufende Renovierung der Kirche.
Spirituelle Erfahrung und Entspannung
In der Kirche finden täglich Gottesdienste und Gebete statt. Darüber hinaus dient es auch als lokales Zentrum des Gemeinschaftslebens für Einheimische und Besucher. Es wird das ganze Jahr über mit Musik, Theater und Ausstellungen zum Leben erweckt.
Die Kirche ist ein ungewöhnlicher und inspirierender Ort zum Innehalten, Nachdenken und Kraft tanken. Besucher suchen und finden hier meist einen ruhigen Ort zum Entspannen oder um Inspiration für ihr Leben zu finden.
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