Artikel Moskauer Kreml

Der Retterturm ist einer der schönsten Kremltürme. Es dient als eine Art Tor zum Kreml. Ursprünglich hieß es Frolovská, aber 1658 wurde es in Spasská umbenannt, weil über seinem Tor an der Seite des Roten Platzes eine Darstellung des Erlösers stand. Durch das Haupttor dieses Turms betraten Zaren, ausländische Gesandte und eine kirchliche Prozession feierlich den Kreml. Es war jedoch nicht erlaubt, zu Pferd durch das Tor zu reiten und mit bedecktem Kopf zu gehen, und auch die Zaren mussten dieses Verbot respektieren. Auf dem Turm befindet sich seit 1625 eine astronomische Uhr.

Ein weiterer Turm mit dem Eingangstor zum Kreml ist der Trojanische Turm. Es wurde 1499 fertigges­tellt. Durch das Tor dieses Turms kam der Sitz der Kaiserin und der zaristischen Prinzessinnen und der Hof der Patriarchen. Er misst 80 Meter in der Höhe.

Vom Troja-Turm gibt es einen Ausgang zur Troja-Brücke, und vom Kreml-Komplex gibt es auf der anderen Seite der Brücke ein Tor, ein Tor im Kutafya-Turm (Unordnungsturm).

Ein weiterer Turm mit einem Eingangstor ist St. Nikolaus (Nikolská-Turm). Es wurde 1491 erbaut. Es wurde nach einer Ikone benannt, die Nikolai Divotvorec darstellt und sich über dem Durchgangstor des seitlichen Schießschartens befindet. Dieser Turm hatte ursprünglich eine Zugbrücke und Schutzgitter. Der letzte, vierte Eingangsturm ist Borovická. Es wurde am Fuße des Kremlhügels gebaut und sein Name leitet sich von dem Kiefernwald ab, der ursprünglich den gesamten Kremlhügel bedeckte. Der Turm ist etwa 50 m hoch und durch sein Tor wurden Vorräte aus dem nahegelegenen Getreidelager und den Ställen in den Kreml gebracht. Neben dem St.-Nikolaus-Turm steht der Arsenalturm von Sobakin. Es hat die Form eines achtzehnwandigen. Seine bis zu vier Meter dicken Mauern sind der größte Turm im Kreml. Im Inneren des Turms ist ein tiefer Brunnen erhalten geblieben, von dem aus ein geheimer unterirdischer Gang zum Fluss Něglinka und weiter in die Stadt führt. Der Turm ist 60,2 Meter hoch.

Der Domplatz (Sobornaya Platchaid) ist einer der ältesten Plätze Moskaus und bildet das architektonische Zentrum des Kremls. Der Platz, wie wir ihn heute kennen, wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Hier wurden Feierlichkeiten anlässlich der Salbung des Zaren, der Krönung und der Siegesfeier der russischen Truppen abgehalten. Es gibt den Facettenpalast (Granovitaja Palata), die Dormitio-Kirche, die Rizpoloženija-Kirche, die Erzengel-Kirche, die Blagoveshchensky-Kirche, den Glockenturm von Iwan dem Großen und der Platz wird von der Kirche der Zwölf Apostel geschlossen.

Die Dormitio-Kirche (Kirche Mariä Himmelfahrt) ist die älteste, bedeutendste und auch kunstvollste Kirche im Kreml. Es steht an der Nordseite des Tempelplatzes. Der italienische Architekt Aristoteles Fioravanti aus Bologna baute sie zwischen 1475 und 1479 nach dem Vorbild der Dormitio-Kirche in Wladimir. Hier fanden die Krönungen der russischen Zaren statt. Der hohe Tempel wird von fünf massiven vergoldeten Kuppeln gekrönt. Es wird durch ein schönes Portal mit Fresken aus dem 17. Jahrhundert und kunstvoll geschnitzten Türen betreten. Die fünfreihige Ikonostase stammt aus dem Jahr 1652, einige Ikonen stammen jedoch aus dem frühen 14. Jahrhundert. Die Wände sind gesäumt von den Gräbern von Metropoliten, Patriarchen und anderen wichtigen Kirchenführern. Monomachs Thron, der 1551 für Iwan den Schrecklichen angefertigt wurde, ist mit geschnitzten Szenen aus dem Leben von Wladimir Monomach, dem Großfürsten von Altrussland, verziert. Während der Napoleonischen Kriege wurde der Tempel von französischen Soldaten als Ställe genutzt.

Die Kirche Rizpoloženija (Kirche der Auferlegung des Gewandes der Jungfrau Maria) ist eine kleinere Kirche zwischen der Mariä-Entschlafens-Kathedrale und dem Facettenpalast. Sie wurde zwischen 1484 und 1486 erbaut und diente als private Kapelle der Patriarchen und Metropoliten. Heute beherbergt es eine Sammlung von hölzernen Kirchenstatuen.

Der Erzengeltempel (Tempel des Erzengels Michael) steht am südlichen Rand des Tempelplatzes. Sie wurde zwischen 1505 und 1508 vom italienischen Architekten Alevisio Novi an der Stelle einer älteren Kirche errichtet. Der Tempel genoss den Respekt und die Popularität von Fürsten und Zaren, die hier begraben wurden, bis St. Petersburg zur Hauptstadt wurde.

Die Blagoweschtschenski-Kathedrale (Kirche der Verkündigung) war ein ehemaliges Gerichtsheiligtum der Moskauer Zaren, in dem Hochzeiten und Taufen stattfanden. Der Tempel wird von neun goldenen Kuppeln gekrönt – Kuppeln. Das Innere ist mit Fresken mit biblischen Szenen des Mönchs Feodosias aus dem Jahr 1508 geschmückt. Die wahre Perle der altrussischen Kunst ist die lokale Tempelikonostase, die von Theofan Grek, Andrej Rubljov und Prochor von Gorodce geschaffen wurde. Die erweiterte Terrasse der Kirche und die sogenannte Treppe von Iwan dem Schrecklichen ermöglichten es Zar Iwan, den Gottesdienst zu besuchen, ohne die Kirche betreten zu müssen. Weil der Monarch das Sakrament der Ehe zu leicht nahm, verbot ihm die Kirche den Tempel zu betreten.

Der mehrstufige Turm mit goldener Kuppel wurde 1508 erbaut. Nach dem ursprünglichen Plan sollte dieser Bau die Paläste und Tempel mitten im Kreml vereinen und gleichzeitig als Hauptobservatorium der Festung dienen . Vom 81 Meter hohen Turm aus war er in 30 km Entfernung sichtbar. Später wurde der Glockenturm von Norden her um einen kleinen Glockenturm und den sogenannten Filaret-Anbau erweitert. Als Napoleon sich 1812 aus Moskau zurückzog, platzierten seine Truppen Bomben unter allen Kremlgebäuden. Die Explosion zerstörte den kleinen Glockenturm und das Nebengebäude, aber der massive Turm des Glockenturms von Iwan dem Großen überlebte die Explosion. Heute hängen im Glockenturm 21 Glocken, von denen die größte etwa 64 Tonnen wiegt.

Der Facettenpalast (Granovitaja Palata) ist der beeindruckendste Kremlpalast und gleichzeitig das älteste weltliche Gebäude in Moskau, das zum Gebäudekomplex des Großen Kremlpalastes gehört. Es wurde 1491 von den italienischen Baumeistern Marco Ruffo und Pietro Antonio Solario erbaut. Sein Name bezieht sich auf die Dekoration der Fassade, die mit Kalkstein-Facettenplatten bepflanzt ist. Im Obergeschoss befindet sich eine große quadratische Halle mit einer Fläche von 495 m2, 9 Meter hoch, geschmückt mit historischen biblischen Szenen. Das Kreuzgewölbe der Halle wird von einer massiven quadratischen Säule getragen. In diesem Raum gab der Zar eine Audienz. An der Südseite des Palastes führt die Blutige Treppe zum Tempelplatz, wo 1682 die Verwandten des jungen Peter des Großen ermordet wurden. Stalin ließ das Treppenhaus abreißen, es wurde unter Boris Jelzin restauriert.

Es steht im Norden des Tempelplatzes hinter der Dormitio-Kathedrale. Es wurde zwischen 1653 und 1655 für Patriarch Nikon gebaut. Der Palast besteht aus einer hohen Hauskirche der Zwölf Apostel, die als einzige der ursprünglichen fünf Kirchen überlebt hat, und einer Reihe von Wohn- und Zeremonienräumen. Einer der interessantesten Teile der ehemaligen Residenz der Patriarchen ist der Kreuzsaal – ursprünglich ein feierlicher Audienzsaal. Zum ersten Mal in der Geschichte der russischen Architektur wurde ein Gewölbe ohne zentrale tragende Säule verwendet, um solch riesige Räume (280 m2) zu überbrücken. Ab 1763 kochte der Saal ein Kreuz – Öl für kirchliche Zeremonien. Bisher sieht man einen Marmorofen mit Silberkesseln. In den Räumlichkeiten sind auch Gottesdienste und liturgische Gegenstände ausgestellt.

Der Ivan-Platz befindet sich östlich des Glockenturms von Ivan dem Großen. Früher waren hier Regierungsbüros. Auf diesem Platz wurden auch zaristische Verordnungen verkündet, die den Verurteilten das Ausmaß ihrer Bestrafung mitteilten. Heute stehen hier die Zarenkanone und die Zarenglocke. Die Zarenglocke (Car Kolokol) wiegt 200 Tonnen und ist die größte Glocke der Welt. Die Vorbereitungen für das Casting dauerten fast zwei Jahre, und der erste Versuch scheiterte. Nach dem Gießen im Jahr 1735 verblieb die Glocke in der Gießgrube. Beim großen Kremlbrand 1737 knackte es bei der Brandbekämpfung. Er blieb hundert Jahre am Boden der Grube. Erst 1836 wurde es mit großem Kraftaufwand aus der Grube gezogen und auf einem Sockel aufgebaut. Ein 11,5 Tonnen schweres Bruchstück fiel beim Anheben ab. Die Glocke ist 6,14 Meter hoch und durchschnittlich 6,6 Meter lang.

Die Zarenkanone (Zarengewehr) sollte ursprünglich den Spasskaja-Turm verteidigen, wurde aber wahrscheinlich nur einmal nach der Niederlage der Polen abgefeuert, als die Überreste des Zaren Lzidimitri daraus abgefeuert wurden. Die Kanone wurde 1586 in einer Gewehrfabrik in Moskau gegossen. Gemessen am Kaliber ist sie die größte Festungskanone der Welt.

Der Große Kremlpalast ist ein komplexer architektonischer Komplex aus weltlichen und kirchlichen Gebäuden, der seit dem 15. Jahrhundert zu verschiedenen Zeiten erbaut wurde. Der Palast hat etwa 700 Säle und Kammern. Für das Innere des Palastes wurde natürlicher und künstlicher Marmor verwendet, damit sich seine Farbe und die Muster im Gebäude nirgendwo wiederholen. Im Obergeschoss befinden sich eine Reihe von aufwendig gestalteten Empfangslounges. Heute gibt es Präsidentenbüros. Hinter dem Palast befindet sich der Terem-Palast, der zwischen 1635 und 1636 erbaut wurde. In diesem Palast, im dritten Stock, befanden sich die Wohnräume des Zaren und seiner Familie, der Zar selbst bewohnte fünf Räume. Die kaiserlichen Räume waren der unzugänglichste Teil von ganz Těrem. Sehr selten durfte ein Besucher einen der Wohnräume betreten. Der Palast hat auch einen prächtigen Thronsaal.

Das Gebäude ist das älteste Museum in Russland. Der Ursprung dieses Juweliergeschäfts der Moskauer Fürsten geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Das heutige Erscheinungsbild des Gebäudes entstand nach einem Projekt von Constantine Ton in den Jahren 1844 – 1851. Zu den Exponaten gehören zeremonielle Rüstungen, persönliche Gegenstände des Zaren, Throne, Fabergs Eier, Priestergewänder, Wappen, Krönungsjuwelen und Kronen, wie die Krone von Wladimir II. Monomach, der den ersten christlichen Herrscher Russlands krönte. Die Diamond Hall ist eigentlich eine Sammlung von Edelsteinen, Edelmetallen und Schmuck, wie der Krone von Katharina der Großen, dem 190 Karat Orlov-Diamanten, dem 89 Karat Schah-Diamanten, den Diamantenorden, die Stalin an Marschälle vergab und andere.

Tajnický sad ist ein Park, der eine große Fläche im südöstlichen Teil des Kremls einnimmt. Es grenzt an den Ivanovo-Platz. Von diesem ruhigsten Teil des Kremls aus können Sie die Touristenmassen beobachten, die am Glockenturm Iwan des Großen vorbeiziehen.

Im Bereich des Kremls befindet sich auch die Kirche St. Lazarus, das älteste Kirchengebäude hier (erbaut 1393), der Kratochvíle-Palast, das Arsenal, das Präsidium, der ehemalige Senat (heute das Regierungsgebäude) und der Kreml-Kongresspalast.

Der Palast wurde am 17. Oktober 1961 eröffnet und ist damit der jüngste Punkt des Kremls. Ursprünglich fanden hier Parteitage statt, heute finden hier Ballett-, Opern- und Konzertaufführungen statt. Es hat eine unglaubliche Kapazität von 6.000 Zuschauern.

Nachtansicht des Kremls von der Großen Moskvoretsky-Brücke (von der Moskwa).