Bis heute ein unerklärliches Wunder, das in einer Tragödie endete
Im Dorf Číhošť, das 7 km nordöstlich von Ledče nad Sázavou liegt, fand im Dezember 1949 in der Ortskirche eine zweimal unerklärliche Kreuzbewegung auf dem Hauptaltar statt. Dieses Ereignis wurde als das „Wunder von Číhošť“ bekannt.
Die Kirche, in der das Wunder geschah
In dieser einschiffigen gotischen Kirche Mariä Himmelfahrt ereignete sich im Dezember 1949 das sogenannte „ťíhoš-Wunder“, bei dem ein halb Meter langes Holzkreuz während der Predigt an den Pfarrer Josef Toufar immer wieder gekippt wurde. Die Verbreitung der Nachricht von dem Wunder erregte die Aufmerksamkeit der StB, und P. Toufar wurde festgenommen und in das Gefängnis von Valdice gebracht, wo er brutal gefoltert und zu einem Geständnis gezwungen wurde. Er starb im Februar 1950 an den Folgen von Folter.
Denkmal für den Priester Josef Toufar
Neben der Kirche steht ein Denkmal für den Pfarrer Josef Toufar, der zur Zeit des íhošť-Wunders Pfarrer in Číhošť war und bei der „Untersuchung“ des Vorfalls von Mitgliedern der StB zu Tode gefoltert wurde. Das Denkmal wurde am 22. Februar 1990 feierlich enthüllt
Das Grab von Josef Toufar
Die Leiche von Josef Toufar wurde in einem Massengrab in Prag-Ďáblice beigesetzt. Am 14. November 2014 wurden die sterblichen Überreste von Toufar endgültig aus dem Massengrab gehoben. Am 1. Juli 2015 fand vor der Kirche in Číhošť das Begräbnis von Toufar mit einer feierlichen Messe statt und der Silbersarg mit den Überresten wurde in einem Grab im Boden an der Hauptachse der Kirche platziert.
Pfarrhaus
Neben der Kirche befindet sich in einem großen Hof ein Pfarrhaus, in dessen rekonstruiertem Innenraum eine frei zugängliche Ausstellung dem Leben und Erbe von Josef Toufar gewidmet ist.
Exposition
Zu sehen ist eine Tafel mit der Beschreibung des Lebensweges eines Mannes, der im frühen Alter von 48 Jahren von der kommunistischen Geheimpolizei ermordet wurde.
Schlafzimmer
Das einfache Schlafzimmer eines Dorfpriesters
Staatssicherheitsuntersuchungsdatei
In der Kirche kann man eine Reihe von historischen und zeitgenössischen Dokumenten und Fotografien sehen. Unter anderem die StB-Untersuchungsakte.
Symbolisches Grab
Im Korridor des Pfarrhauses befindet sich ein symbolisches Grab, das 2002 von einheimischen Gemeindemitgliedern errichtet wurde, der Sarg mit den sterblichen Überresten wird nun endgültig in den Boden der Kirche gestellt.
Ehrungen
2014 erhielt Josef Toufar vom Präsidenten der Republik einen Staatspreis in memoriam.
Der Sterbeort von Josef Toufar
Josef Toufar wurde nach einer Reihe brutaler Verhöre in kritischem Gesundheitszustand in ein staatliches Sanatorium in Prag verlegt. Um ihn für den geplanten Monsterprozess zu retten, wurde er am 25. Februar 1950 schnell operiert, doch leider konnte ihm nicht mehr geholfen werden und er starb. Zufälligerweise starb auch Jan Palach am 19. Januar 1969 in dieser medizinischen Einrichtung in Prag in einem Haus in der Legerova 63. Eine Gedenktafel am Haus erinnert an diese Ereignisse.
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