Schlucht in den Monti Sibillini
Die Infernaccio-Schluchten sind natürliche Schluchten, die der Fluss Tenna zwischen den Bergen Priora und Sibilla geformt hat. Sie liegen in der Gemeinde Montefortino im Nationalpark Monti Sibillini und gehören zu den spektakulärsten Schluchten der Apenninenhalbinsel Umbrien und Marken.
Anreise zum Wettbewerb
Es ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel, wahrscheinlich eines der beliebtesten in den Monti Sibillini. Mit einer relativ einfachen Zufahrtsstraße, die für fast jeden zugänglich ist, bietet es auch eine Fülle von Naturattraktionen sowie atemberaubende Ausblicke auf das Tenna-Tal und die darüber liegenden Berge. Der Ausflug ist ideal für heiße Sommertage, da der Weg auf der Talsohle zwischen kühlen und dunklen Felsschluchten oder inmitten grüner Buchenwälder führt.
Wasserfälle aus der Ferne
Vom Parkplatz aus folgte ich dem markierten Weg hinunter ins Tal. Schon aus der Ferne ist das Rauschen des Tenna-Flusses unter uns zu hören und auch die frei fallenden Wasserfälle auf dem gegenüberliegenden Hügel verstärken den Lärm.
Passage unter dem Massiv
Nach etwa einem Kilometer sanftem Abstieg ins Tal, wo es mit jedem Höhenmeter um mehrere Grad kühler wird, erreichten wir ein Felsmassiv, aus dem auf ganzer Länge Wasser floss. Da die Straße unter dem Massiv weiterführt, mussten wir durch diesen leichten und angenehmen Schauer laufen.
Über den Wasserfall in die Schlucht
Hier fließen zwei Nebenflüsse des Tenna-Flusses, einer entspringt unterhalb der Hoda und der andere wird von einem kleineren Bach gebildet, dem der Weg tiefer in die Schlucht folgt. Früher gab es hier eine Brücke, die aber vermutlich vom Hochwasser weggespült wurde. Also überquerten wir den Fluss ein paar Meter höher, über eine niedrige Betonbrücke, die spielerisch den Fluss überspannte. Der Blick auf das permanente Massiv, aus dem das Wasser in feinen Tropfen wie ein Vorhang fließt, ist erfrischend und dramatisch zugleich.
Eingang zum Tunnel unter dem Berg
Ein kurzes Stück oberhalb der Brücke befindet sich der Eingang zu einem künstlichen Tunnel, der unter dem Berg verläuft und so mit dem Auto bis zur Einsiedelei San Leonardo al Volubrio, die höher flussaufwärts in den Bergen liegt, erreichbar ist. Leider ist der Tunnel nicht frei zugänglich, sodass eine abwechslungsreiche Reise durch ihn nicht möglich ist.
Wir machten diesen kürzeren Ausflug kurz vor Sonnenuntergang und verpassten so den Besuch der Einsiedelei. Ansonsten lassen sich hier aber auch viele längere, abwechslungsreiche Ausflüge unternehmen. Die Einsiedelei selbst wird jedes Jahr zum Ziel ständiger Pilgerfahrten, obwohl ein Erdbeben im August 2016 ihre Struktur bedrohte. Die auf einem Hügel mit Blick auf die Schluchten gelegene Kirche ist das letzte Erbe einer atavistischen Gesellschaft, die auf Pastoralismus und Forstwirtschaft basierte und seit Jahrhunderten verloren gegangen ist.
Entlang der Flussschlucht
Wir steigen weiter in der tief eingeschnittenen Schlucht des Flusses auf. Teilweise führt der Weg über Stege, auf denen man die Kurven der Felsen erkennen kann.
Unterwegs am Fluss entlang
Das Gelände verändert sich auf unterschiedliche Weise. Manchmal ist der Weg ein gemütlicher Pfad entlang des Flusses, manchmal führt er über nasse, rutschige Hügel, während er am tosenden Wasserfall daneben vorbeiführt.
Das obere Ende des Tunnels
Nachdem wir einige steilere Hügel entlang des Flusses überwunden hatten, kehrten wir zu einem flacheren Teil der Straße zurück. Es endet auch mit einem Tunnel, der dazu beiträgt, dieses mit dem Auto weniger zugängliche Gelände zu umgehen. Unser ursprünglicher Plan war, durch den Tunnel zurück zu gehen, aber leider gibt es innen auf beiden Seiten ein Gitter. Also fuhren wir noch ein Stück weiter am Fluss entlang.
Auf den See zu
Wir gingen noch einen halben Kilometer in Richtung Obersee. Wir verpassten die Abzweigung zur Einsiedelei und sagten, dass es schon dunkel sei, also vielleicht das nächste Mal. Leider war die Straße bereits wenige Meter nach der Abzweigung mit einer Schranke gesperrt, die darauf hinwies, dass sie sich im Umbau befände.
Basaltfelsen
Wir kehrten um und nahmen den gleichen Weg zurück zum Parkplatz. Die gesamte Strecke war für uns ca. 4 km lang. Dafür, dass wir es als kurzen Zwischenstopp vor dem abendlichen Zelten einlegten, war es ein tolles Erlebnis. Hier kann man sicherlich den ganzen Tag in der angenehmen Kühle im Fluss verbringen und verschiedene Gesteinsarten beobachten.
Als Extra-Tipp für alle, die gerne Glühwürmchen beobachten möchten: Nach Sonnenuntergang sieht man beim Verlassen des Parkplatzes unzählige von ihnen auf der Straße und Wiese.
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