Tschechien

Artikel Synagoge von Žatec

Die zweitgrößte Synagoge in Böhmen

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Synagoge von Žatec
Eingefügt: 23.03.2025
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
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Die Žatec-Synagoge wurde 1871–1872 im maurischen Stil nach einem Entwurf des Architekten Johann Staňek erbaut. Später wurde es um zwei Türme erweitert und umgebaut.
Dieses denkmalgeschützte Sakralgebäude ist nach der Pilsener Synagoge die zweitgrößte Synagoge in Böhmen.

Zerstörung der Synagoge

Vor dem Krieg war Žatec eines der wichtigsten deutschnationalen Zentren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten fanatische Deutsche insgesamt 35 Synagogen im Sudetenland in Brand, darunter auch die in Žatec. Im Gegensatz zu vielen anderen ist hier allerdings die nackte Bausubstanz inklusive Dachstuhl erhalten geblieben. Das zerstörte Gebäude diente anschließend als Lagerhaus.

Zerstörung der Synagoge
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Anspruchsvoller Wiederaufbau

Erst 2013 konnte es gerettet werden, als ein privater Investor es zusammen mit dem Rabbinerhaus kaufte und mit einem anspruchsvollen Wiederaufbau begann. Die Synagoge und das Rabbinerhaus wurden nach einer umfassenden Renovierung am 19. März 2024 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Anspruchsvoller Wiederaufbau
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Gegenwärtig

Nach dem Wiederaufbau wurden die Žatec-Synagoge und das Rabbinerhaus zu einem wichtigen Kulturzentrum. In der Synagoge finden Ausstellungen, Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt.
Die Dauerausstellung präsentiert die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Žatec, einschließlich der Zeit des Holocaust.

Gegenwärtig
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Hervorragende Akustik

Die Synagoge verfügt über eine hervorragende Akustik. Deshalb finden hier Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen stat­t.

Hervorragende Akustik
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Rabbinerhaus

Das in unmittelbarer Nähe der Synagoge gelegene Rabbinerhaus diente den Saazer Rabbinern als Wohnhaus. Beide Gebäude wurden miteinander verbunden und bildeten somit einen Komplex. Heute ist das Erdgeschoss ein Raum für Versammlungen und gelegentliche Ausstellungen.

Rabbinerhaus
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Dauerausstellung „Juden in Žatec und Umgebung“.

Im ersten Stock des Rabbinerhauses ist eine Ausstellung zu jüdischen Traditionen und Bräuchen untergebracht. Besucher können hier Gegenstände im Zusammenhang mit der jüdischen Religion und Kultur besichtigen.

Dauerausstellung „Juden in Žatec und Umgebung“.
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Rabbinerwohnung

Im ersten Obergeschoss befindet sich unter anderem eine stilisierte Wohnung von Rabbi Dr. Simon Stern, der hier von 1891 bis 1930 arbeitete.

Rabbinerwohnung
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Zeitgenössisches Interieur

Die Wohnung ist mit antiken Möbeln und Geräten ausgestattet. Interessant dürfte unter anderem das damalige Telefon sein.

Zeitgenössisches Interieur
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
Synagogenvorhang
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Synagogenvorhang

Aufgrund der Zerstörung der Synagoge durch fanatische Deutsche ist von der ursprünglichen Synagogenausstat­tung nur dieser Vorhang erhalten geblieben, der der Synagoge 1901 vom Ehepaar Grünfelder gestiftet wurde. Es gelang ihnen, vor dem Krieg nach Palästina auszuwandern und so den Morden zu entgehen.

Religiöse Gegenstände

In einem weiteren Raum werden Gegenstände ausgestellt, die mit der Ausübung des jüdischen Glaubens in Verbindung stehen.

Religiöse Gegenstände
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Holocaust-Opfer

Die Gesichter der Holocaust-Opfer im Spiegel und die Listen jüdischer Einwohner an den Wänden erinnern daran, dass während der deutschen Besatzung mehr als 600 jüdische Einwohner von Žatec ermordet wurden.

Holocaust-Opfer
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com

Die Gründung des Staates Israel und die Unterstützung der Tschechoslowakei

Ein Teil der Ausstellung ist den Ereignissen rund um die Gründung des Staates Israel gewidmet. Unmittelbar nach der Ausrufung des Staates Israel am 14. Mai 1948 wurde dieser von benachbarten arabischen Staaten militärisch angegriffen. Dank der Lieferung von Waffen und Munition konnte sich Israel verteidigen.
Vom Flughafen in Žatec wurden erhebliche Mengen Waffen und sogar Flugzeuge nach Israel transportiert.

Die Gründung des Staates Israel und die Unterstützung der Tschechoslowakei
Autor: Martin Javorský © gigaplaces.com
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